“ Die Andere Seite“ ist ein Stück über subjektive Wahrnehmung. Es zeigt einen Weg in die Gesellschaft der Zukunft, in der sich die Menschen trotz immer schnellerer und umfassenderer Kommunikationsmöglichkeiten, immer weiter in ihre eigne Welt flüchten.

So wird der Realitätsverlust durch das abtauchen in die innere Welt kompensiert und ein Kontakt zur Außenwelt
immer schwieriger.
2 Menschen (Tänzer) auf ihrem Weg durch die Straßen einer Stadt. Die eigenen inneren Bilder und die subjektive individuelle
Wahrnehmung ergeben 2 verschiedene Versionen einer Geschichte.

Es wird keine lineare Geschichte erzählt sondern eine Reise von Außen nach Innen, wie kommen die äußeren Bilder, Reize und
Einflüsse bei uns an was machen wir daraus . Wir scannen unsere Umwelt und gleichzeitig setzen wir die Bilder wieder neu zusammen .

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Die Grenze zwischen Realität, Fiktion und Illusion löst sich auf. Jeder Einzelne zieht die Grenze für sich selbst und wenn wir keine Grenze mehr ziehen wo sind wir dann? Tauchen wir ab in eine Fiktion die zur Wirklichkeit geworden ist.

2 verschiedene Menschen, 2 Entwürfe einer Begegnung, eines Ortes, einer Zeitspanne. Überschneidungen und Begegnungen ergeben sich und lösen sich wieder auf.

Die Facetten der angenommenen Wirklichkeit fächern sich auf, unsere Wahrnehmungen die sich aus Vergangenheit und subjektivem Empfinden zusammensetzten lösen sich auf.

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Die Bühnenkonzeption der dreidimensionalen Räume lässt die Darsteller eintauchen in virtuelle Räume.

Die Projektionstechnik des Stückes „Die Andere Seite“ dient dem Zweck die Virtuelle Welt der dargestellten Projektionen mit den realen Tänzern auf der Bühne zu verschmelzen, so das der Zuschauer einem Geschehen folgen kann. Die reale (konkrete)Darstellungen der Tänzer auf der Bühne geht mit den Projektionen eine intensive Verbindung ein und fügt sich zu einem Gesamtbild .

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Ohne die aufwändige Produktionstechnik einer stereoskopischen 3D Projektion gelingt es durch den speziellen Aufbau der Reflektionsmedien ( Laserscreens) auf einer 10 Meter tiefen Bühne ein räumliches 3 dimensionales Seherlebnis für die Zuschauer zu erzeugen ohne störende 3D Brillen.

Der Anfang des Stückes spielt sich auf einer vollkommen leeren Bühne ab und je tiefer die Darsteller in ihre innere Welt eintauchen und in Ihre Gedanken flüchten desto tiefer wird auch die Ebene der Bühne, füllt sich die Bühne mit den Laserscreens und gewinnen die Bilder an Tiefe, bis die Darsteller in die Bilder eintauchen und ein Teil von Ihnen werden. War am Anfang der Mensch Konkret so ist es am Schluss die virtuelle Wirklichkeit die bleibt und der Mensch ist verschwunden.

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Gegen und mit der Chormusik Musik von Arvo Pärth setzen wir die elektronischen Soundscapes von Fred Luft und die Lyrics von Angelika Meindl. Sie lassen uns teilhaben an dem ständigen inneren Monolog der Darsteller.

So weben auch die Soundscapes ein hörbares und sichtbares Akustisches Enviroment das sich  zu mehreren Ebenen übereinander legt.